Kohle Stoppen! – mit oder trotz der Kohlekommission?!

Nachdem die Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag versäumt haben einen baldigen deutschlandweiten Kohleausstieg zu beschließen, soll es nun eine Kohlekommission richten. Diese aus Politiker*innen, Bürger*innen und Wissenschaftler*innen bestehende 31-köpfige Gruppe wird am Dienstag ihre Arbeit aufnehmen und die Klimapolitik und Energieversorgung der nächsten Jahre entschieden prägen.

Obwohl Umweltverbände wie der BUND oder Greenpeace Teil der Kommission sind, wird an der allgemeinen Ambition der Gruppe gezweifelt. Deswegen sind wir heute zusammen mit 2.500 anderen Umweltschützer*innen auf die Straße gegangen und haben einen Ausstieg aus der klimaverschmutzenden und gesundheitsschädlichen Kohle gefordert.

  

Um die 2020 Klimaziele zu erreichen (eine Reduktion an Treibhausgasen um 40% im Vergleich zu 1990), müssten die ältesten und schmutzigsten Kohlekraftwerke Deutschlands schon vor 2020 vom Netz gehen. Laut einer neuen Umfrage des BUND würde die Mehrheit der Bevölkerung (79%) dies befürworten. Derzeit sieht es jedoch danach aus, als würden die Klimaziele krachend verfehlt.

Sowohl auf lokaler als auch internationaler Ebene gibt es Vorbilder in Sachen Kohleausstieg: Als einziges Bundesland hat Berlin im letzten Jahr einen Kohleausstieg bis 2030 beschlossen und will die drei verbliebenden Steinkohlekraftwerke schrittweise vom Netz nehmen. Derweil formiert sich in Europa eine Koalition aus Ländern, die einen Kohleausstieg bis 2030 oder sogar schon 2023 beschlossen hat; zu ihnen gehören unter anderem Belgien, Großbritannien und Italien.

Doch ein Kohleausstieg ist nicht nur dringend notwendig, um die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels zu mindern. Die Verbrennung von Kohle setzt eine Vielzahl von Emissionen frei (SOx, NOx, Feinstaub, etc.), die gravierende gesundheitliche Folgen haben. So werden in Deutschland jährlich rund 4000 frühzeitige Todesfälle auf die Kohleverbrennung zurückgeführt. Außerdem mussten in den letzten Jahren dutzende Dörfer in den Abbauregionen den Kohlebaggern weichen. Auch der nordrheinwestfälische Hambacher Forst ist von einer Abholzung bedroht.

Weil wir weder einen weltweiten Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad Celsius, noch die Entwurzelung von zahlreichen Menschen aus den Abbaugebieten akzeptieren wollen, fordern wir: Stopp Kohle!

Und damit sind wir nicht alleine. Schließ auch du dich uns an und fordere eine gewissenhafte und ambitionierte Arbeit der Kohlekommission!

Fotos: Jörg Farys

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